Pakistan will das Zentrum für Bitcoin und Krypto in Südasien werden
Während die Trump-Administration neue Maßstäbe für die Bitcoin - und Krypto-Industrie setzt, möchte Pakistan nicht länger nur dabei zusehen. Das südasiatische Land plant eine regulatorische Neuausrichtung, um klare Rahmenbedingungen für den Handel mit digitalen Vermögenswerten zu schaffen und internationale Investitionen anzuziehen.
Wachstum statt Verbote
Bisher verfolgte Pakistan eher einen restriktiven Ansatz hinsichtlich Kryptowährungen. In der Vergangenheit hat sich die Zentralbank Pakistans (State Bank of Pakistan, SBP) skeptisch gegenüber Bitcoin und Co. gezeigt und im April 2018 sogar ein Verbot für Banken und Finanzinstitute ausgesprochen, Kryptowährungen zu handeln oder Dienstleistungen für Krypto-Börsen anzubieten. Dabei warnte die SBP, dass digitale Assets für illegale Aktivitäten genutzt werden könnten, und betonte, dass sie keine gesetzlichen Zahlungsmittel sind.
Trotz der Warnungen der Zentralbank sind Kryptowährungen in Pakistan sehr beliebt. Im Jahr 2024 belegte das Land weltweit Platz 9 des „Global Adoption Index“ von Chainalysis. Von den rund 250 Millionen Einwohnern – die weltweit fünftgrößte Bevölkerungszahl – sind circa 60 Prozent unter 30 Jahre alt. 15 bis 20 Millionen Menschen besitzen digitale Assets und sorgen für ein Transaktionsvolumen von mehreren Milliarden US-Dollar. Laut Bilal bin Saqib, CEO des kürzlich gegründeten Pakistan Crypto Council, habe die digitale Wirtschaft in Pakistan ein Potenzial von 100 Milliarden US-Dollar. Hinzu kämen die Rücküberweisungen (Remittances) in Höhe von jährlich 32 Milliarden US-Dollar, die viel einfacher mit Kryptowährungen abgewickelt werden können. Doch das war den Banken bisher nicht gestattet und es fehlten klare Regulierungen. Mit der jungen und technologieaffinen Bevölkerung und einem Rechtsrahmen für den Handel mit Kryptowährungen sei das Wachstumspotenzial der Branche sehr hoch, so Saqib.
Klarer Rechtsrahmen nach internationalen Vorbildern
Saqib wurde zum Berater des pakistanischen Finanzministers ernannt, um einen regulatorischen Rahmen für Kryptowährungen zu entwickeln. Er ist kein offizielles Regierungsmitglied oder gewählter Politiker, agiert jedoch als zentrale Figur in der Krypto-Debatte und arbeitet mit den politischen Entscheidungsträgern zusammen, um das Land als Krypto-freundlichen Standort zu positionieren.
In einem Interview mit Bloomberg betonte Saqib, dass sich Pakistan nicht länger mit einer passiven Rolle zufriedengeben will. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, fragte Saqib und verwies auf die Vereinigten Staaten, die unter Präsident Trump die „Krypto-Hauptstadt“ der Welt sein wollen. Pakistan müsse nachziehen, um nicht den Anschluss zu verlieren, so Saqib.
Trump macht Krypto zu einer nationalen Priorität und jedes Land, auch Pakistan, muss diesem Beispiel folgen.
Bilal bin Saqib, CEO Pakistan Crypto Council, im Interview
Das Hauptziel des Pakistan Crypto Council ist es, klare gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die sowohl Unternehmen als auch Investoren Rechtssicherheit bieten. Zu diesem Zweck plant Pakistan die Einrichtung eines regulatorischen Testumfelds, in dem sich Krypto-Startups entwickeln können. Anstatt Banken die Nutzung von Blockchain -Technologie oder die Zusammenarbeit mit der Branche zu verbieten, sollen sie vielmehr dazu ermutigt werden. Ziel ist es, die Aktivitäten zu legalisieren und Innovation mit Regulierung in Einklang zu bringen, um digitale Vermögenswerte verantwortungsvoll in den Finanzsektor zu integrieren. Um von internationalen Regulierungsansätzen zu lernen, steht Pakistan laut Saqib im engen Austausch mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, Nigeria, der Türkei und Hongkong.
Anreize für die Industrie
Neben einem klaren Rechtsrahmen spielen auch verschiedene Anreize für Unternehmen und Investoren eine wichtige Rolle, damit Pakistan die Kryptowährungsbranche als strategischen Wachstumsfaktor nutzen kann.
Das Land sei ein attraktiver Standort für internationale Krypto-Unternehmen, da es nicht nur viele motivierte junge Fachkräfte gibt, sondern die Betriebskosten auch deutlich niedriger sind als in Finanzmetropolen wie Dubai oder Singapur, erklärte Saqib.
Zudem will Pakistan eine unternehmensfreundliche Steuerstruktur schaffen. Abschreckende Steuern auf den Handel mit digitalen Vermögenswerten, die sich – so wie in Indien – negativ auf das Handelsvolumen auswirken, soll es laut Saqib in Pakistan nicht geben.
Wir setzen uns für eine ausgewogene, wachstumsfördernde Steuerstruktur ein, die Anreize für die Registrierung eines Unternehmens schafft, konkurrenzfähig bleibt und weitere ausländische Investitionen ins Land holt, anstatt eine Kapitalflucht zu verursachen.
Bilal bin Saqib, CEO Pakistan Crypto Council, im Interview
Das Potenzial von Bitcoin
Auf die Frage nach seiner Einschätzung der Preisentwicklung von Bitcoin verwies Saqib auf die begrenzte Verfügbarkeit von Bitcoin und die zunehmende staatliche Akzeptanz, die er mit den Äußerungen von Bo Hines , dem Leiter des „Krypto-Beirats“ der Trump-Administration, unterstreicht. Demnach wollen die USA im Wettlauf der Nationen um das Asset so viele BTC wie möglich kaufen. Dies deutet laut Saqib auf ein enormes Wertsteigerungspotenzial hin.
Ich glaube, dass [die staatliche Akzeptanz] zusammen mit dem limitierten Angebot den Preis nur in eine Richtung bewegen wird, und zwar nach oben.
Bilal bin Saqib, CEO Pakistan Crypto Council, im Interview
Krypto-Trend setzt sich fort
Nachdem die USA Bitcoin als strategisches Reserve-Asset betrachten und den Finanzsektor für Krypto im weiteren Sinne öffnen, zieht nun auch Pakistan nach. Das Land will mit klaren Regeln, steuerlichen Anreizen und internationaler Zusammenarbeit den Grundstein für eine Krypto-basierte Wachstumsstrategie legen und sich als globaler Akteur und Krypto-Zentrum positionieren. Die Weichen sind gestellt, jetzt entscheidet die Umsetzung.
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