Der aktuelle Bärenmarkt von Bitcoin ( BTC ), definiert als ein Rückgang von 20 % oder mehr gegenüber dem geltenden Allzeithoch, ist vom Ausmaß her relativ schwach und sollte nur 90 Tage andauern, wie Timothy Peterson Krypto-Analyst und Autor von „Metcalfe's Law as a Model for Bitcoin's Value“, argumentiert.

Peterson verglich dafür den aktuellen Abschwung mit den zehn vorangegangenen Bärenmärkten, die etwa einmal pro Jahr auftreten, und gab zu bedenken, dass nur vier Bärenmärkte in Bezug auf die Dauer schlimmer waren als der aktuelle Kursrückgang, und zwar in 2018, 2021, 2022 und 2024.

Der Analyst sagte angesichts dessen voraus, dass BTC wegen den zugrundeliegenden Entwicklungen der Adoption nicht weit unter die 50.000 US-Dollar-Marke sinken wird. Zugleich argumentierte Peterson auch, dass es aufgrund des Momentums unwahrscheinlich ist, dass der Bitcoin-Kurs überhaupt unter 80.000 US-Dollar fallen wird. Dem fügte er hinzu:

„In den nächsten 30 Tagen könnte es zu einem Kursrutsch kommen, gefolgt von einer 20-40%igen Erholung nach dem 15. April. Sie können das in den Charts um Tag 120 herum sehen. Dies wäre wahrscheinlich eine ausreichende Schlagzeile, um schwache Anleger zurück in den Markt zu bringen und Bitcoin noch höher zu treiben.“

Die Kryptomärkte erlebten einen starken Abschwung , nachdem US-Präsident Trump Zölle gegen mehrere Handelspartner der Vereinigten Staaten verhängt hatte, die wiederum Gegenzölle auf US-Exporte auslösten, was zu Befürchtungen über einen längeren Handelskrieg führte.

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Vergleich der Bitcoin-Bärenmärkte seit 2015. Quelle: Timothy Peterson

Anleger meiden risikoreiche Finanzprodukte

Aufgrund der anhaltenden Spannungen und der makroökonomischen Unsicherheit nimmt der Appetit der Anleger auf spekulative Anlagen ab.

Die Glassnode- Kennzahl Hot Supply, ein Maß für BTC-Investitionen von einer Woche oder weniger, ist derweil von 5,9 % während der historischen Hausse im November 2024 auf nur noch 2,3 % am 20. März gesunken.

Laut Nicolai Sondergaard, Analyst bei Nansen Research, werden die Kryptomärkte bis April 2025 unter dem Druck des Handelskriegs stehen, bis internationale Verhandlungen die Handelszölle möglicherweise wieder senken oder ganz abschaffen.

Eine aktuelle Analyse von CryptoQuant zeigt auch, dass die Mehrheit der Privatanleger bereits in BTC investiert ist, was die lange gehegten Hoffnungen zunichte macht, dass ein massiver Ansturm von Privatanlegern den Märkten frisches Kapital zuführen und die Kurse in naher Zukunft in die Höhe treiben würde.

Der Handelskrieg stellte auch das Image von Bitcoin als sicherer Hafen in Frage, da der Kurs der marktführenden Kryptowährung neben anderen risikoreichen und spekulativen Vermögenswerten aufgrund der Handelszölle ebenfalls einbrach.