Unerwartete Ethereum-Stille: Trotz Black Monday Crash reagieren ETH-Investoren nicht. Was steckt dahinter?

Seit einiger Zeit hat Ethereum mit starken Problemen zu kämpfen: Trotz der Einführung der ETH-Spot-ETFs im Juli 2024 konnte die zweitgrößte Kryptowährung der Welt kein neues Allzeithoch erreichen. Selbst die Marke von 4.000 US-Dollar konnte nicht überschritten werden, obwohl sie mehrfach angetestet wurde – zuletzt im Dezember 2024.

Seitdem ist der Ethereum Kurs allerdings merklich gefallen und konnte nach dem Krypto-Crash am gestrigen Montag sogar zum ersten Mal seit Januar 2023 die Marke von 1.500 US-Dollar unterschreiten. Allerdings gab es ein unerwartetes Element: ETF-Anleger in den USA scheinen keine Reaktion gezeigt zu haben.

Weder Ab- noch Zuflüsse: Wieso reagieren ETF-Anleger nicht?

Wie stark Krypto-Anleger auf den Black Monday Crash reagiert haben, verrät unter anderem ein Blick auf die aktuellen Abflüsse der Bitcoin-Spot-ETFs: Gestern sind innerhalb von 24 Stunden über 100 Millionen US-Dollar aus den BTC-ETFs geflossen, nachdem am Wochenende vorher über 150 Millionen US-Dollar aus den ETFs von Anlegern genommen wurden. Trotzdem liegen noch immer über 855 Milliarden US-Dollar in den US-amerikanischen Bitcoin-ETFs.

Überraschend ist allerdings, dass es in demselben Zeitraum kaum Veränderungen bei den Ethereum-Spot-ETFs gibt: Gestern sind tatsächlich keine Abflüsse verzeichnet worden und auch am Wochenende zuvor gab es lediglich eine kleine positive Veränderung von 2,1 Millionen US-Dollar. Damit hat sich das Gesamtvolumen von über 66 Milliarden US-Dollar kaum bewegt.

Gestern gab es keinerlei Veränderungen bei den Ethereum-Spot-ETFs (Quelle: The Block)

Doch was sind die Gründe dafür, dass es so starke Abflüsse bei Bitcoin gab, während sich Ethereum-Anleger nicht dazu entschlossen haben, ihre ETFs zu verkaufen? Zwar dürfte es viele individuelle Gründe geben, doch könnte die Antwort darauf in der Vergangenheit liegen: Fast den gesamten März über „bluteten“ die Ethereum-ETFs und verloren fast täglich Millionen US-Dollar an Kapital. An einigen Tagen flossen sogar mehr als 50 Millionen US-Dollar innerhalb von 24 Stunden aus den Ethereum-ETFs.

Es besteht also die Chance, dass viele Anleger, die jetzt auch weiterhin in Ethereum beziehungsweise in die ETH-ETFs investiert sind, dies auch langfristig planen. Ansonsten wären sie potenziell schon in den vergangenen Wochen und Monaten ausgestiegen. An dieser Einstellung hat dann auch der starke Crash am gestrigen Montag nichts mehr ändern können.

Ethereum Prognose: Wie geht es jetzt weiter mit dem ETH-Token?

Die Meinung der Experten geht weit auseinander und so scheint es, dass eine genaue Ethereum Prognose für die kommenden Wochen und Monate nur schwierig oder gar unmöglich zu treffen ist. Schließlich hatte der ETH-Token bereits seit Monaten mit starken Abflüssen zu kämpfen und der Abwärtstrend scheint nicht stoppen zu wollen.

Das sieht auch der Ökonom und Krypto-Gegner Peter Schiff so, der bereits gestern Abend eine äußerst bärische Einstellung mit seinen über 1,1 Millionen Followern auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) teilte. Denn er erklärte in seinem Tweet, dass Ethereum über Nacht 20 Prozent an Wert verloren hat und dieser Trend anhalten wird, bis der ETH-Token ein Preisniveau von unter 1.000 US-Dollar erreicht habe. Zuletzt wurde Ethereum im Januar 2021 bei einem so niedrigen Kurs gehandelt.

Doch für diese Aussage erntete Schiff auch viel Kritik, denn seine Anti-Krypto-Haltung ist längst bekannt und seine Prognosen sind häufig nicht zutreffend. Doch dieses Mal könnte er zumindest damit recht behalten, dass der aktuelle Trend weiterhin dem bärischen Sentiment folgt. So erklärte zum Beispiel der Krypto-Experte Ali Martinez in einem Tweet , dass zuletzt die Anzahl der aktiven ETH-Wale – also Großanleger, die Ethereum handeln – eingebrochen ist. Denn während im Februar noch 999 ETH-Wale aktiv waren, fiel dieser Wert im März auf 896.

Hinzu kommt die Tatsache, dass laut den Zahlen von CryptoRank.io zum ersten Mal seit der Einführung des ETH-Tokens im Jahr 2015 die ersten drei Monate eines neuen Jahres negative Gewinne für Ethereum erbracht haben. Auch das ist ein potenzieller Indikator dafür, dass der ETH-Token derzeit in einem Tief steckt, das sein Ende noch nicht erreicht hat.

Zuletzt aktualisiert am 8. April 2025