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Sambia: Bitcoin-Mining hilft bei Elektrifizierung und effizienter Ressourcen-Verwertung

Sambia: Bitcoin-Mining hilft bei Elektrifizierung und effizienter Ressourcen-Verwertung

BlocktrainerBlocktrainer2025/03/29 23:22
Von:Blocktrainer

Während in westlichen Ländern über Bitcoin als Wertspeicher und strategische Reserve diskutiert wird, zeigt sich in Afrika eine ganz andere Realität: Bitcoin- Mining kann dort zur Grundlage für wirtschaftliche Entwicklung werden – selbst für Menschen, die Bitcoin nicht kennen und auch nie besitzen werden.

Blocktrainer.de berichtete bereits über die sozialen und gesellschaftlichen Effekte von Bitcoin in Malawi und Kenia , wo die Mining-Technologie dazu beiträgt, lokale Ressourcen nutzbar zu machen und abgelegene Regionen zu elektrifizieren. Auch Sambia ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Bitcoin den Zugang zu Strom genau dort ermöglichen kann, wo es zuvor fast nur Dunkelheit gab.

Kalene Hill und das Wasserkraftwerk Zengamina

An den Ländergrenzen zur Demokratischen Republik Kongo und zu Angola im äußersten Nordwesten Sambias im Distrikt Ikelenge – zwischen dichtem Buschwerk und den ohrenbetäubenden Stromschnellen des Sambesi-Flusses – liegt der kleine Ort Kalene Hill. Die Gemeinde ist so weit abgelegen, dass die nationale Stromversorgung Sambias nicht bis in diese Gegend reicht. Die meisten Bewohner der Region hatten keinen Zugang zum Stromnetz und waren auf Holz, Kraftstoffe für Stromgeneratoren oder kleine Solarmodule angewiesen.

Um die Energiearmut der Region zu beseitigen, initiierte die gemeinnützige Organisation North West Zambia Development Trust (NWZDT) den Bau eines kleinen Laufwasserkraftwerks in der Nähe von Kalene Hill. 

Die finanziellen Mittel für die Errichtung des Kraftwerks – circa 3 Millionen US-Dollar – stammten aus Spenden von britischen Wohltätigkeitsorganisationen, Kirchen und Privatpersonen.

Das Wasserkraftwerk wurde zwischen 2004 und 2008 nahe der Quelle des Sambesi-Flusses – dem viertgrößten Fluss Afrikas – hauptsächlich durch lokale Arbeitskräfte und mit regionalen Materialien errichtet und nach einem lokalen Häuptling namens Zengamina benannt. Es hat eine Kapazität von mehr als 700 Kilowatt und kann auf bis zu 1,4 Megawatt erweitert werden.

Der Betrieb startete offiziell im Juli 2007 und versorgte zunächst nur das Kalene Mission Hospital mit Strom. Der weitere Ausbau des lokalen Stromnetzes ging jedoch nur schleppend voran, weil es von der Gemeinde nur langsam angenommen wurde. Termitenbefall und Blitzeinschläge verzögerten den Ausbau zusätzlich. Es dauerte Jahre, bis das Netz mit dem Ort verbunden war.

Erhöhte Rentabilität durch Bitcoin-Mining

Da viele Menschen in der Region lange keinen Stromanschluss hatten oder nur niedrige Strompreise zahlten, konnte das Wasserkraftprojekt finanziell kaum überleben, berichtete der Kraftwerksbetreiber Daniel Rea von Zengamina Power Ltd. im Interview mit dem BBC-Reporter Joe Tidy.

Jeden Tag vergeudeten wir mehr als die Hälfte der Energie, die wir erzeugen konnten, was auch bedeutete, dass wir damit nicht genug Geld verdienten, um unsere Betriebskosten zu decken. Was uns fehlte, war ein institutioneller, großer Stromverbraucher in der Region.
Daniel Rea, Zengamina Power Ltd., im Interview

Bei der Abnahme von überschüssigem Strom kommt das in Kenia ansässige Unternehmen Gridless ins Spiel. Gridless betreibt sechs Energieprojekte mit Bitcoin-Mining-Anlagen in Kenia, Malawi und Sambia, um somit die Elektrifizierung Afrikas voranzutreiben. So wurde auch eine Vereinbarung mit Zengamina Power getroffen, die gestrandete Energie des Wasserkraftwerks kostengünstig abzunehmen, um damit Bitcoin zu schürfen.

Aufgrund des günstigen Preises war es für Gridless wirtschaftlich sinnvoll, einen Container mit rund 120 ASIC -Minern in die entlegene Region zu transportieren und im Jahr 2023 direkt an das Wasserkraftwerk anzuschließen. Jede Maschine verdiene etwa 5 US-Dollar pro Tag und sei aufgrund des günstigen Strompreises auch dann noch rentabel, wenn der Bitcoin-Preis sinkt, erklärte Philip Walton, Mitbegründer von Gridless. Durch den Stromverkauf an Gridless beziehungsweise die Beteiligung am Mining konnte Zengamina Power zusätzliche Einnahmen generieren und so die Rentabilität des Kraftwerks gewährleisten.

Stabile Strompreise für die Bevölkerung

Laut Rea mache die Mining-Anlage von Gridless inzwischen rund 30 Prozent der Einnahmen des Kraftwerks aus. Dadurch sollen auch die Strompreise für die lokale Bevölkerung – rund 15.000 Menschen – niedrig gehalten werden.

Neben dem Kalene Krankenhaus konnten schließlich auch andere wichtige Einrichtungen wie Schulen, Waisenhäuser und Haushalte vom Zengamina-Wasserkraftwerk mit Strom versorgt werden – mit erheblichen Vorteilen für die Lebensqualität und die wirtschaftliche Entwicklung in der Region. Berichten zufolge zog das Projekt Investitionen und Unternehmen an – wie eine Ananasverarbeitungsanlage und andere Fabriken –, schuf neue Arbeitsplätze, stärkte das Bildungs- und Gesundheitswesen sowie die Infrastruktur und beseitigte die Belastung der teuren und umweltschädlichen Dieselgeneratoren.

Obwohl den meisten Menschen in Kalene Hill Bitcoin und seine wirtschaftliche Bedeutung völlig fremd sind und viele nicht wissen, dass die Mining-Anlage von Gridless dazu beigetragen hat, dass das Kraftwerk weiterläuft, war der Zugang zu Strom für sie lebensverändernd. Sie konnten etwa Läden eröffnen und durch die Einnahmen die Schule für die Kinder bezahlen. Auch das Gemeinschaftsleben hat sich verändert: Jugendliche treffen sich abends in beleuchteten Läden, Familien können ihre Handys laden, Musik hören und Fernsehen schauen.

Die Zukunft von Zengamina und Gridless

Die steigende Nachfrage nach Strom führt schließlich dazu, dass immer weniger Überschussenergie für Gridless zum Mining zur Verfügung steht. Zudem hat Zengamina Power Ltd. Investitionen sichern können, um mehr Kapazitäten zu schaffen und das Netz zu erweitern. Um die Stromversorgung auch während Dürreperioden sicherzustellen, plant Zengamina zusammen mit dem Beyond the Grid Fund for Africa (BGFA) die Integration von Solarenergie und Lithium-Batteriespeichern. Außerdem sollen weitere Dörfer erschlossen und das Zengamina-Projekt schließlich an das nationale Stromnetz angeschlossen werden. Das Mining mit günstiger Überschussenergie wird dann nicht mehr möglich beziehungsweise notwendig sein, sodass Gridless nicht mehr rentabel sein kann und den Mining-Container in andere Regionen verlegt. Gridless sieht das jedoch positiv, da das Kraftwerk dann auf eigenen Beinen stehen kann – das ist letztlich die Mission des Unternehmens. 

Trotz Bedenken von Kritikern und skeptischen Behörden hinsichtlich der Umweltauswirkungen und des hohen Energieverbrauchs, die teilweise auf Desinformationen und Unwissenheit beruhen, suchen Walton und sein Team weiterhin Orte mit gestrandeter Energie oder errichten selbst kleine Wasserkraftwerke und Mini-Stromnetze für kleine Gemeinden. Dabei ist Bitcoin das wirtschaftliche Mittel, das die nachhaltigen Energieprojekte finanziert, mit denen Strom für ländliche Regionen Afrikas bereitgestellt werden soll.

Zusätzlich sammelt das Unternehmen auch Geld von Investoren. Es gebe genügend „ungenutztes Wasserkraftpotenzial“, wobei jedoch eine langfristige wirtschaftliche Rentabilität für Entwickler und Investoren nur durch Bitcoin gewährleistet werden kann, erklärt Janet Maingi, Mitbegründerin von Gridless.

Ein verbraucherorientiertes, anpassungsfähiges Energiemodell ist die Voraussetzung für einen skalierbaren, erschwinglichen und nachhaltigen Energiezugang, der den Bedürfnissen der afrikanischen Gemeinschaften gerecht wird.
Janet Maingi, Mitbegründerin von Gridless, im Interview

Die Mining-Anlagen generieren ausschließlich mit kostengünstigem Stromüberschuss Einnahmen. Sobald die lokale Strominfrastruktur für die Bevölkerung fertig ausgebaut ist, kann die Stromnachfrage anderer Abnehmer die Kosten für den Betrieb, die Kreditrückzahlung und die Investoren decken und schließlich auch Gewinne erwirtschaften.

Bitcoin- Miner zahlen keine hohen Strompreise. Unser wirtschaftliches Interesse besteht darin, an die Kunden zu verkaufen, die mehr bezahlen – und das wird immer die lokale Gemeinschaft sein.
Philip Walton im Interview

Obwohl die erfolgreiche Zusammenarbeit von Zengamina und Gridless nur einen Bruchteil der gesamten Mining-Branche symbolisiert, zeigt das Beispiel, welche positiven Auswirkungen Bitcoin letztlich auf die Gesellschaft haben kann. Bitcoin kann nicht nur Reichtum erzeugen, sondern auch Licht dorthin bringen, wo lange Dunkelheit herrschte. Es ist kein Hindernis für Entwicklung, sondern ein Werkzeug für nachhaltige Infrastruktur und eine Zukunft mit neuer Lebensqualität.

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