• Lisa Gordon, Chefin von Cavendish Financial,  schlägt vor, Krypto-Käufe zu besteuern, um jungen Anlegern traditionelle Aktien schmackhafter zu machen.
  • Der britische Gesetzgeber und die Regulierungsbehörden verschärfen die Kryptoregeln und drängen auf mehr Transparenz und Kontrolle.

Investitionslenkung auf Britisch: Lisa Gordon, Vorsitzende von Cavendish Financial,sagt, Großbritannien sollte Krypto-Käufe besteuern – nicht, weil die Regierung knapp bei Kasse wäre – das ist sie immer – sondern weil Gordon glaubt, dass dies das Interesse junger Menschen auf traditionelle, börsengehandelte Aktion umlenken könnte.

Ihr zufolge gibt es derzeit ein Ungleichgewicht: Beim Kauf von Aktien müssten Anleger eine Stempelsteuer von 0,5% entrichten, doch beim Kauf von Kryptowährungen gebe es keinerlei Abgabe.

🇬🇧 UK should tax crypto purchases to boost stock investing and the country’s economy, according to Cavendish chair Lisa Gordon. pic.twitter.com/onq681YJEG

— cryptothedoggy (@cryptothedoggy) March 24, 2025

Sie sehe, dass viele junge Menschen Kryptowährungen bevorzugen, weil der Kauf steuerfrei sei, und argumentiert,  dass das Aktienmarkt weit weniger attraktiv mache als Krypto.

Würden auf Kryptokäufe Steuern wie auf Aktien erhoben, wäre die Chancengleichheit beider Anlageformen ausgeglichener. Stellen Sie sich vor, es gebe nur zwei Geschäfte. Das eine ist besteuert, das andere steuerfrei – natürlich werden die Verbraucher in das steuerfreie Geschäft strömen, auch wenn die Qualität dort nicht unbedingt besser ist.

Großbritannien sagt Ja zu Krypto – Banken sagen Nein

Die Idee, Kryptowährungen zu besteuern, kommt jedoch zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt; denn die Kryptobranche in Großbritannien steht ohnehin vor ernsthaften Herausforderungen. Mehrere große Banken haben plötzlich ihre Verbindungen zu Kryptounternehmen gekappt und bieten keinen Zugang mehr an. Die Kunden wurden von ihren Handelspartnern aus heiterm Himmel im Stich gelassen.

Der Zugang zu Fiat-Zahlungskanälen ist unterbrochen worden. Viele Kryptounternehmen haben Schwierigkeiten, die täglichen Transaktionen abzuwickeln. Dieser Zustand drängt die Frage auf: Ist das Vereinigte Königreich wirklich bereit, zum Krypto-Hub zu werden? Die Branche hofft nach wie vor auf Regelungen, die einen gleichberechtigten Zugang zum Bankwesen garantieren.

Verschärfte Krypto-Gesetze: Sicherheitsgewinn oder Druckmittel zum Ausstieg?

Lisa Gordons Vorstellungen stehen jedenfalls grundsätzlich in Einklang mit der Regierungspolitik, die Kryptowährungen akzeptiert, allerdings begleitet von strengen Vorschriften.

Wie CNf berichtete , räumt ein neues Gesetz den Strafverfolgungsbehörden mehr Befugnisse ein, Krypto-Assets, die im Verdacht stehen, von Kriminellen als „Tatwerzeuge“ missbraucht zu werden, zu beschlagnahmen und auch zu vernichten. Es wird als notwendig erachtet, um Geldwäsche und Finanzierungen mit „Schwarzgeld“ einzudämmen, das bisher durch digitale Vermögenswerte frei verschoben  werden konnte.

Ziel ist es, ein Kryptosystem zu schaffen, das legal und effizient ist und der Gemeinschaft nicht schadet. Einige sind jedoch der Meinung, dass dieser Ansatz über das Ziel hineusschießt und dazu führt, dass die Branche in freundlicher Länder abwandert.

Krypto-Spenden an politische Parteien auf dem Prüfstand

In der Zwischenzeit ist auch die politische Szene nicht von der Kryptowährung verschont geblieben. Kürzlich schlug der britische Gesetzgeber eine neue Regelung vor, die alle politischen Kandidaten verpflichten würde, Wahlkampfspenden in Kryptowährungen offenzulegen.

Der Grund dafür ist schwerwiegend: Es geht um Transparenz bei der Herkunft von Spenden – und kaum etwas ist im Finanzwesen einfacher zu verschleiern, als die Herkunft von Kryptoassets. Politische Transparenz ist die wichtigste Wette. Da die Parlamentswahlen noch in diesem Jahr anstehen, könnte diese Regel ein wichtiges Instrument zur Wahrung der Integrität der Demokratie sein.