Baut Nordkorea insgeheim eine Bitcoin-Reserve auf?

Baut Nordkorea insgeheim eine Bitcoin-Reserve auf?

Gibt es noch einen Spieler im weltpolitischen Geschehen, der auf eine staatliche Bitcoin-Reserve setzt? Dieses Gerücht kommt derzeit in der Krypto-Szene auf. Möglicherweise baut Nordkorea insgeheim eine Bitcoin-Reserve auf.

NEW: 🇰🇵 North Korea joins the Strategic Bitcoin Reserve Race.

– BTC held: 13,562 pic.twitter.com/Ybru2wpfu4

— Fiat Archive (@fiatarchive) March 17, 2025

Blockchain-Analysten von Arkham Intelligence vermuten, dass die nordkoreanische Hackergruppe Lazarus derzeit Kryptowährungen im Wert von mindestens 1,16 Milliarden US-Dollar hält, wie aus einem öffentlich dargestellten Portfolio hervorgeht.

Staatliche Bitcoin-Reserven sind seit einigen Monaten ein allgegenwärtiges Thema, seit die US-Politik das Konzept im Sommer 2024 aufgegriffen hat. Kürzlich ordnete US-Präsident Donald Trump den Aufbau einer US-amerikanischen Bitcoin-Reserve an. Details über die neue Struktur stehen bis jetzt nicht fest.

Laut öffentlichen Informationen gilt Bhutan zuweilen als erstes Land der Erde, das staatliche Bitcoin-Investments vornahm. Das asiatische Köngreich investiert seit dem April 2019 über Mining in BTC. Bis 2023 galt El Salvador als erstes Bitcoin-Land. Erst dann tauchten Informationen über Bhutan auf. Das Land hielt seine Investmentstrategie lange Zeit geheim.

Seit Trumps Krypto-Reserve kommt die Frage über mögliche Nachahmer auf. David Bailey, Trumps persönlicher Krypto-Berater vermutet, dass China dem Vorbild der USA folgen dürfte. Möglicherweise baut der nordkoreanische Staat bereits seit Jahren ein Bitcoin-Portfolio auf, ohne dass dies öffentlich bekannt ist.

Dass Nordkorea an Krypto interessiert ist, gilt als offenes Geheimnis. IT-Experten vermuten, dass der Staat unter dem Namen Lazarus eines der größten und kompetentesten Hackerteams der Erde unterhält, das seit Jahren gezielt Attacken auf die Kryptobranche vornimmt, um Einnahmen für Nordkorea zu generieren.

So viele Bitcoin hält Nordkorea laut Experten

Laut Angaben der Blockchain-Analysten von Elliptic konnte Lazarus seit 2017 durch unzählige Hacks Kryptowährungen im Wert von sechs Milliarden US-Dollar einnehmen. Bisher hieß es in Medienberichten, dass die Einnahmen rasch in Rüstungsausgaben umgewandelt wurden – das behauptet etwa BBC.

Besonders in das Raketenprogramm habe Nordkorea die gestohlenen Gelder investiert. Ob der Staatsapparat die entwendeten Kryptowährungen tatsächlich verkauft, ist allerdings nicht einwandfrei nachzuvollziehen. Denn Lazarus verwischt die Spuren der Kryptos mit einer ganzen Reihe an Maßnahmen wie Swappern, Mixern oder durch den Einsatz vertraulicher Kryptowährungen.

Arkham glaubt, dass Lazarus aktuell ein Vermögen von 13.510 BTC im Wert von 1,13 Milliarden US-Dollar hält. Außerdem sollen sich weitere Kryptowährungen wie Ether und BNB im Besitz der Gruppe befinden – allerdings nur im Wert einiger Millionen US-Dollar.

Sollte dies der Wahrheit entsprechen, so würde Nordkorea im internationalen Vergleich nach bekannten Informationen auf dem fünften Rang liegen. Ein größeres Bitcoin-Vermögen ist nur seitens USA, China, Großbritannien und der Ukraine bekannt.

Sowohl das Königreich Bhutan als auch das mittelamerikanische El Salvador, die beide aktiv eine Bitcoin-Reserve aufbauen, würden dann über weniger Bitcoin verfügen als Nordkorea.