Bitcoin: Nachfrage von institutionellen Investoren steigt
Institutionelle Investoren haben sich im dritten Quartal weiter mit den im Januar zugelassenen US-amerikanischen Bitcoin -Spot-ETFs eingedeckt. Dies geht aus den obligatorischen Einreichungen von größeren Investmentmanagern bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC hervor.
Mittlerweile halten viele große registrierte Anlageberater (RIAs), Hedgefonds, Vermögensverwalter, Versicherer, Banken, Market-Maker und sogar Pensionsfonds sowie eine Stiftung Bitcoin über die Anlageprodukte. Jede Art von institutionellen Investoren ist dadurch inzwischen mit von der Partie.
13F-Filings für Q3 signalisieren steigende Nachfrage
Institutionelle Investmentmanager mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar müssen quartalsweise sogenannte 13F-Filings bei der SEC einreichen. Die Filings geben Aufschluss über die zum Stichtag, dem letzten Tag des jeweiligen Quartals, gehaltenen Wertpapiere.
Aus den Dokumenten lässt sich die generelle Nachfrage nach Bitcoin von großen institutionellen Investoren ableiten. Auch wird dadurch ersichtlich, wenn staatliche Pensionsfonds, Stiftungen von Universitäten oder bekannte Hedgefonds Bitcoin- ETF -Positionen aufbauen.
Im dritten Quartal haben die institutionellen Anleger ihr Engagement im Bitcoin-Markt weiter ausgebaut. Das Exposure der RIAs sowie Hedgefonds hat im Vergleich zum vorherigen Berichtszeitpunkt deutlich zugenommen – der Aufwärtstrend ist mehr als nur intakt.
Diese in US-Dollar gemessene Zunahme an Bitcoin-ETF-Positionen ist primär auf zusätzliche Käufe der Institutionen zurückzuführen. Der Bitcoin-Kurs notierte am 30. September nämlich nur weniger als 10 Prozent über dem Niveau von Ende Juni.
Die Aussagekraft der gemeldeten Bitcoin-ETF-Positionen
Bei den registrierten Anlageberatern können die Bitcoin-Positionen, die die institutionellen Anleger im Auftrag ihrer Kunden aufbauen, mit einer längerfristig angedachten Portfoliodiversifikation erklärt werden. RIAs investieren im Auftrag ihrer Kunden nämlich tendenziell konservativ und breit gestreut.
Hedgefonds hingegen sind meist spekulativer unterwegs. Auch arbeiten sie häufig mit marktneutralen Strategien. Bezüglich Bitcoin ist es somit auch vorstellbar, dass sie Bitcoin-Spot-ETFs kaufen und gleichzeitig über Futures auf fallende Kurse setzen, um so von einem Rückgang der Differenz zwischen ETF- und Futures-Preis zu profitieren – egal in welche Richtung sich BTC entwickelt.
Die 13F-Filings geben jedoch keine Auskunft über Short-Positionen, weswegen die Daten für Hedgefonds mit Vorsicht zu genießen sind. Dennoch: Mittlerweile sind 60 Prozent der größten Hedgefonds aus den USA in die Bitcoin-Spot-ETFs investiert. Und die meisten haben im dritten Quartal ihr Bitcoin-Engagement weiter ausgebaut.
Die Highlights
Besonders große Aufmerksamkeit liegt auf der Bitcoin-Aktivität der staatlichen Pensionsfonds, die als besonders konservative Anleger gelten. Insgesamt verwalten diese institutionellen Anleger rund 6 Billionen US-Dollar an Assets – Pensionsfonds generell sogar über 30 Billionen US-Dollar . Wenn sich Bitcoin als geeignetes Asset für Rentenkassen etablieren sollte, so dürfte eine große zusätzliche Nachfrage auf das begrenzte Gut treffen.
Der Pensionsfonds vom US-Bundesstaat Wisconsin, SWIB, der bereits im ersten Quartal eine Bitcoin-Position aufgebaut hat, hat – nach einer Reduktion in Q2 – an nahezu allen Anteilen des Bitcoin-ETFs von BlackRock, IBIT, festgehalten – Blocktrainer.de berichtete . Zum Quartalsende belief sich die Positionsgröße auf 104,4 Millionen US-Dollar.
Nachdem SWIB in Q1 vorgelegt hat, folgte im zweiten Quartal bereits der Pensionsfonds des US-Bundesstaats Michigan. Für das dritte Quartal meldete der Pensionsfonds in ETF-Anteilen gemessen dieselbe Bitcoin-Position wie im vorherigen Quartal. Am 30. September war die Bitcoin-Position fast 7 Millionen US-Dollar schwer.
Im dritten Quartal wies mit der Emory University auch die erste Stiftung eine Bitcoin-ETF-Position aus. Die Privat-Uni hielt zum Stichtag etwas mehr als 15 Millionen US-Dollar in Bitcoin, was knapp ein Viertel des durch das 13F-Filing offengelegten Wertpapierportfolios ausmachte – Blocktrainer.de berichtete .
Auch bei den Hedgefonds gab es eine besonders interessante Entwicklung. Tudor Investment Corporation, der Hedgefonds von der Investmentlegende Paul Tudor Jones, verfünffachte im vergangenen Quartal die Bitcoin-Position und hielt zum 30. September circa 160 Millionen US-Dollar in IBIT. Der Milliardär betonte vor wenigen Wochen noch gegenüber CNBC, dass er im Angesicht der ausufernden US-Staatsschulden auf Bitcoin setzt.
Erst der Anfang?
Institutionelle Investoren nähern sich neuen Anlageklassen in aller Regel eher langsam. Hierbei beobachten sie – insbesondere im Falle von Pensionsfonds – auch genau, was die Konkurrenz macht, um dann gegebenenfalls nachzuziehen.
Dass die Bitcoin-Spot-ETFs in so wenigen Monaten nach der Zulassung schon auf ein solch großes Interesse – auch institutioneller Natur – treffen, ist durchaus bemerkenswert. IBIT, der Bitcoin-ETF von BlackRock, ist alleine schon größer als alle 2.800 ETFs, die in den vergangenen zehn Jahren an den Start gegangen sind.
Trotz des Rekordstarts der Bitcoin-ETFs betonen hochrangige Personen aus der Finanzindustrie immer wieder, dass die institutionellen Investoren gerade erst warm werden. So etwa Matt Hougan, CIO vom Vermögensverwalter Bitwise, der auch einen Bitcoin-ETF in den USA aufgelegt hat.
Bedenken Sie, dass die Welle des institutionellen Kapitals noch nicht angekommen ist.
Matt Hougan
Remember that the wave of institutional capital hasn't arrived yet.
— Matt Hougan (@Matt_Hougan) November 11, 2024
Im angebrochenen Quartal konnte Bitcoin bereits deutlich zulegen, und dieser Kursanstieg war begleitet von Rekordzuflüssen in die Anlageprodukte. Entsprechend ist davon auszugehen, dass weitere institutionelle Investoren in den vergangenen Wochen eingestiegen sind oder bereits investierte Investmentmanager ihr Engagement ausgebaut haben.
In Q3 verzeichneten die Bitcoin-Spot-ETFs Nettozuflüsse in Höhe von circa 4,3 Milliarden US-Dollar. Jetzt, wo erst die Hälfte des vierten Quartals rum ist, konnten die Anlageprodukte mit mehr als 9 Milliarden US-Dollar an Nettozuflüssen schon mehr als das Doppelte an Kapital aufsaugen.
Es bleibt spannend zu beobachten, welche Investmentmanager für das bereits laufende Quartal Bitcoin-ETF-Aktivitäten vermelden werden und ob sich die Prognose, dass das große institutionelle Kapital erst noch kommen wird, bewahrheitet.
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